Biogas: Ökologische, ökonomische und sozialwissenschaftliche Gesamtbetrachtung von Biogas aus dem Gasnetz als Kraftstoff und in stationären Anwendungen

Das IFZ untersuchte aus sozialwissenschaftlicher Perspektive Herausforderungen, erforderliche Rahmenbedingungen sowie mögliche Problem- und Konfliktfelder bei der Implementierung von "virtuellem Biogas".

Auftraggeber

Klima und Energiefonds, Programm ‚Energie der Zukunft’

Laufzeit

2008-2010

Partner
  • Grazer Energieagentur (Projektleitung)
  • Joanneum Research
  • Universität für Bodenkultur
  • OMV

Mit dem Leitprojekt „Virtuelles Biogas“ soll ein erneuerbarer Energieträger quasi ortsunabhängig im gesamten Bereich des Erdgasverteilnetz verfügbar gemacht und – durch ein entsprechendes Zertifizierungssystem - auch bei der Entnahme als Biogas deklariert werden. Hieraus ergeben sich vielfältige Anwendungs- und Substitutionsmöglichkeiten sowohl im Verkehrssektor (Stichwort Gastankstellen und -Fahrzeuge) als auch für die stationäre Verbrennung ausgehend von hocheffizienten dezentralen KWK-Anlagen bis hin zu Substitution von fossilem Gas in vielfältigsten Anwendungen. Gleichzeitig sind Fragen nach der ökologischen, agrarischen, sozialen und nicht zuletzt betriebs- und volkswirtschaftlichen Verträglichkeit und Implikation eines solchen Energiesystems zu beantworten.

Dahinter steht unter anderem die mittelfristige Zielsetzung kostengünstiger und CO2-neutraler Gasfahrzeuge, die mit einem Anteil von 5% am Kraftstoffmarkt wesentlich zum Erfüllen der Biofuels-Directive beitragen und 1 Mio. t/Jahr CO2-Emissionen einsparen.

Das Projekt „Ökologische, ökonomische und sozialwissenschaftliche Gesamtbetrachtung von Biogas aus dem Gasnetz als Kraftstoff und in stationären Anwendungen“ stellt ein Arbeitspaket des Leitprojekts dar und beschäftigt sich mit einer „ökologischen und ökonomischen Gesamtbetrachtung“ des erneuerbaren Energieträgers Biogas. Diese erfolgt entlang unterschiedlichster Nutzungspfade ausgehend von der agrarischen Gärrohstofferzeugung über die Biogaserzeugung und -aufbereitung, über die Gasnetzeinspeisung oder direkte Nutzung ohne Einspeisung bis hin zur Endenergienutzung und Bereitstellung der Energiedienstleistungen in den Sektoren Transport, Wärme und Strom.

Das IFZ untersucht in seinem Beitrag aus sozialwissenschaftlicher Perspektive Herausforderungen, erforderliche Rahmenbedingungen sowie mögliche Problem- und Konfliktfelder bei der Implementierung von virtuellem Biogas. Ziel des Akteurs-Mapping und der Konstellationsanalyse ist es, ein besseres Verständnis für unterschiedliche Positionen und Interessen beteiligter Stakeholder zu entwickeln, frühzeitig mögliche Kooperationspotentiale und Konfliktfelder bei der Umsetzung von virtuellem Biogas zu identifizieren und Handlungsbedarf für die Weiterentwicklung von Regelungs- und Fördermaßnahmen festzustellen.

Forschungsthema