Evaluation der Integration der Genderdimension im medizintechnischen Projekt ViTAPATCH
09.12.2021
Die folgende Aussage eines Technikers bringt zum Ausdruck, wie sich Gender-Expertise auf ein partizipativ angelegtes Technikentwicklungsprojekt auswirken kann:
„Was sich für mich geändert hat, ist die Art und Weise, wie ich über Projekte nachdenke … Ich lasse mehr Feedback in meine Arbeit einfließen“
Im FFG geförderten FEMtech Projekt „VITAPATCH – Multifunktionales Datenpflaster für das Vital- und Bewegungsmonitoring in alltagsnahen Umgebungen“ wurde von Oktober 2018 bis September 2021 eine neue Technologie entwickelt, um alltagsnahe Messungen auf medizinisch aussagekräftigem Niveau sowie Fitness- und Bewegungsmonitoring zu realisieren.
Dazu wurden EKG-Elektroden und piezoelektrische Sensoren auf hauchdünne dehnbare Pflasterfolien gedruckt und Elektronikmodule entworfen, um die aus mehreren dieser kaum wahrnehmbaren tragbaren Sensoren erfassten Signale an eine Smartphone-App zu schicken. Das Projekt wurde von einem Konsortium aus drei Forschungsinstituten durchgeführt. Das Human Research Institut und Joanneum Research waren mit der Ausarbeitung der technischen Implikationen beschäftigt. Das Team des IFZ begleitete das Projekt aus einer Gender- und Diversity-Perspektive. Das Team arbeitete dabei mit einem Ansatz der verantwortungsvollen Forschung und Innovation (Responsible Research and Innovation, RRI), mit dem zum Beispiel schon frühzeitig relevante Stakeholder eingebunden und Entwicklungsprozesse im Team reflektiert wurden.
Gegen Ende der Projektlaufzeit entstand die Idee, das Projekt in Hinsicht auf seine erfolgreiche Umsetzung sowie die Berücksichtigung von Gender- und Diversity-Aspekten zu evaluieren. Was konnte wie geplant umgesetzt werden, welche Inhalte mussten (nicht nur, aber auch aufgrund der Corona-Pandemie) geändert werden? Wie haben die Teammitglieder und die GenderexpertInnen das Projekt und die Zusammenarbeit im Projektteam wahrgenommen? Wie wurde das Genderthema im Team aufgenommen?
Im Evaluationsbericht können die Ergebnisse der Interviews nachgelesen werden. Alle Beteiligten von VITAPATCH sind sich jedenfalls einig, dass das Projekt in Bezug auf die Kombination von Technikentwicklung und begleitender Diversity-Perspektive sehr erfolgreich war und können sich eine weitere Kooperation bei weiteren Anträgen oder Projekten sehr gut vorstellen.